Contec Cruiser Comfort im TestLange Ra/dtouren machen, wenig Geld für einen Sattel bezahlen, trotzdem stets ein angenehmes Gefühl im Intimbereich haben und die gepolsterten Hosen Zuhause lassen können: All dies sei möglich, verspricht der Contec Cruiser Comfort und hat sich damit automatisch auf unseren Testbogen geschrieben.

Verpackung und Lieferumfang
Der Sattel kommt gut verpackt und zeigt dabei schon eine erste Besonderheit: Das Paket ist sichtbar breiter als bei anderen Satteln – kein Wunder, bedenkt man, dass der Contec Cruiser Comfort mit 27,5 Zentimeter Breite (und 26,5 Zentimeter Länge) rund 30 Prozent größer als der Durchschnitt ist. Für die Montage ist alles an Bord, was man benötigt, um den Unisex-Sattel auf dem eigenen Fahrrad anzubringen. Einzige Ausnahme: Wer eine Kerzenstütze auf dem Rad hat, muss einen passenden Kloben mitbestellen.

Montage
Der Cruiser Comfort ist relativ einfach zu anzubringen, doch nicht ganz einfach zu montieren. Dies klingt zugegebenermaßen etwas widersprüchlich. Es soll heißen, dass es keine Probleme macht, den Sattel so auf dem Rad anzubringen, dass man fahren kann. Wir benötigten allerdings einige Zeit, um die ideale Einstellung zu finden. Erst beim Fahren merkt man, dass der Sattel noch besser sitzen könnte. Wir können nur raten, sich hierfür einige Zeit zu nehmen: Es lohnt sich.

Sitzkomfort & Ergonomie & Druckbelastung
Der Sattel hat spezielle Druck- und Zugfedern. Zentral im Contec Cruiser Comfort befindet sich außerdem ein O-Zone-Ausschnitt. Das Innenleben des 860 Gramm schweren Sattels besteht aus dem „Hi-Density“ PU-Schaum von Contec, der sich im Laufe der Zeit durch die Fahr- und Körperwärme verändert. Er passt sich dadurch perfekt an den jeden Benutzer an. Es handelt sich also um einen Sattel, der eingefahren werden muss, um den perfekten Sitz zu ermöglichen: Wir haben dies ebenfalls bei unseren Testfahrten bemerkt: Nachdem wir den Cruiser Comfort auf einem Trekkingrad endlich perfekt montiert hatten, war das Fahrgefühl ausgesprochen angenehm. Vor allem die abgesenkte Sattelmitte reduzierte den Druck auf den Intimbereich erheblich. Auch der Rücken war nicht schmerzhaft spürbar.

Je länger wir fuhren, desto besser wurde das Fahrgefühl, weil nun der Schaum unter dem Synthetik-Lederbezug, der ausgesprochen gut verarbeitet wurde, zu helfen begann. Die Polsterung war auf diese Weise wirklich bemerkenswert gut. Wir möchten allerdings einen Hinweis geben: Wenn sich jemand das Bike mit diesem Sattel leiht, wird er vermutlich ebenfalls bequem sitzen, aber nicht verstehen können, weshalb der Fahrer so schwärmt. Durch den Schaum begünstigt der Sattel eben nur den eigentlichen Fahrer. Bei anderen stellt er eher ein Hindernis da. Wenn man das Rad nach der Leihe zurückerhält, braucht der Sattel so auch einige Zeit, bevor er wieder seine perfekte Form hat.

Vorteile
+ Günstig
+ Leicht anzubringen
+ Extrem komfortabel
+ Ermöglicht auch lange Radtouren ohne Beschwerden
+ Hilft Mann und Frau gleichermaßen gut

Nachteile
– Kloben für Kerzenstütze fehlt im Lieferumfang
– Es braucht einige Zeit, bis der Sattel perfekt eingestellt ist
– Verleiht man das Rad mit dem Sattel, muss der Schaum erst wieder in die ideale Position fließen

Fazit
Es gibt also durchaus einige kritische Punkte an dem Contec Cruiser Comfort, dennoch haben wir uns dafür entschieden, die Bestnote von fünf Punkten zu vergeben. Alle Schwachpunkte, die der Sattel aufweist, fallen nicht schwer ins Gewicht: Es mag zwar einige Zeit dauern, bis der Sattel perfekt eingestellt ist, aber danach ist er eben auch das: Perfekt. Der Schaum ist ebenfalls kein dauerhafter Nachteil: Er fließt nach einer Leihe auch wieder in die perfekte Position zurück. Selbst dann, wenn man den Kloben für die Kerzenstütze kaufen muss, bietet der Contec Cruiser Comfort noch immer ein erstklassiges Preis-Leistungsverhältnis. Der Fahrkomfort ist zudem so gut, dass die Bestnote angemessen ist.


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