SQ lab 611 Active im TestDer SQ lab 611 Active genießt einen ausgezeichneten Ruf. Radrennfahrer oder Mountainbiker, die künftig ohne tauben Dammbereich oder Rückenschmerzen auskommen möchten, sollten unbedingt zu diesem Sattel greifen, heißt es immer wieder. Wir haben getestet, ob der Sattel, der von einem Urologen entwickelt wurde, hält, was überall versprochen wird.

Verpackung und Lieferumfang
Den SQlab 611 Active gibt es mit den Sattelbreiten 13, 14 und 15 Zentimeter. Wir haben uns für die goldene Mitte entschieden: Der Sattel selbst wiegt 295 Gramm. Uns erreichte ein Paket mit einem Gesamtgewicht von knapp einem Kilogramm. Ebenfalls dabei waren die nötigen Befestigungen für die Montage. Alle Teile waren erstklassig verpackt.

Qualität und Verarbeitung
Die Streben des SQ lab 611 Active bestehen aus einem Titangemisch. Der Sattel ist sehr leicht, zugleich aber auch ausgesprochen stabil. Das Material ist zudem korrosionsbeständig. Der Sattel selbst besteht aus dem SQ lab-eigenen Funktionsmaterial K18. Dieses ist wasserabweisend, leicht und bringt die nötige Robustheit mit. Für einen entsprechenden Test ein Tipp: Man muss nur einmal kurz das offene Ende eines Staubsaugerschlauchs bei laufendem Gerät auf den Sattel halten. Druckstellen sollten innerhalb kürzester Zeit verschwinden. Als wir das Experiment mit dem 611 Active unternommen haben, waren überhaupt keine Stellen zu sehen. Die Verarbeitung bestätigt diesen positiven Eindruck. Nähte sind überhaupt nicht zu sehen.

Montage
Der SQ lab 611 Active ist nicht für Hobbyradler gedacht. Dies merkt man dem Sattel bei der Montage an. Wir haben ihn auf einem Rennrad montiert und haben zwei Anläufe gebraucht. Grund war die Seitenbewegung des Sattels, die uns zu stark erschien. Erst, als diese auch beim zweiten Anlauf nicht weniger wurde und wir ganz sicher waren, dass die Streben wirklich fest saßen, wagten wir einen Probelauf. Für die Erstmontage des Sattels gilt deshalb als unser Tipp: Nicht verunsichern lassen!

Sitzkomfort & Ergonomie & Druckbelastung
Diese drei Punkte gelten als die großen Stärken des SQlab 611 Active. Dr. Stefan Staudte, der den Sattel maßgeblich gestaltet hat, ist selbst Extrembiker und hatte es sich zum Ziel gesetzt, die gängigen Probleme, mit denen Radsportler zu kämpfen haben, zu beseitigen. Unsere Erwartungshaltung war entsprechend groß – und sie wurde nicht enttäuscht: Wir brauchten einige Minuten, um uns an die Seitenbewegung zu gewöhnen, dann machte die Fahrt wirklich Freude. Wir verspürten keinerlei Beschwerden und probierten während der 80 Kilometer langen Testfahrt unterschiedliche Sitzpositionen aus. Der Sq lab 611 Active überzeugte dabei vor allem durch seine abfallende Spitze, die eine deutliche Entlastung brachte. Die Druckbelastung wurde so ausgezeichnet verteilt. Wir hatten den Eindruck, der Druck würde praktisch nach unten weitergereicht. Und zwar soweit, dass der Körper überhaupt nicht mehr betroffen zu sein schien. Einziger Wermutstropfen bei der Testfahrt: Der Sattel ist doch recht hart. Für uns war das noch akzeptabel – aber es dürfte den einen oder anderen Benutzer geben, dem er zu hart ist.

Vorteile
+ Erstklassige Qualität bei den Materialien und der Verarbeitung
+ Ausgezeichnete Druckentlastung
+ Ergonomisch für unterschiedliche Sitzposition
+ Beschwerdefreie Benutzung auch über längere Streckung

Nachteile
– Montage nicht ganz einfach
– Optimale Sitzposition kann nicht sofort gefunden werden
– Sattel ist relativ hart

Fazit
Radsportler, die einen guten Sattel benötigen, dessen Preis allerdings im Rahmen bleibt, sollten sich für den SQ lab 611 entscheiden. Nach unserer beschwerdefreien Testfahrt hatten wir am nächsten Tag spontan wieder Lust, uns aufs Rad mit dieser Sitzfläche zu schwingen. Die Lust am Radsport steigt spürbar an. Einzige Einschränkung: Wegen der Härte sollte man zuerst Probe sitzen.


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