Der Hersteller des Selle Royal Manhattan City bewirbt seinen Sattel unbescheiden mit den Worten, er biete „den höchsten Grad an Komfort“. Außerdem sei er mit seinen 24,5 Zentimeter einer der „breitesten Sättel“, die man in der Premium Linie kaufen könne. Wir wollten wissen, was was von den schönen Worten stimmt.
Lieferumfang und Verpackung
Selle Royal verpackt seine Produkte erstklassig – der Manhattan City bildet diesbezüglich keine Ausnahme. Der Lieferumfang entspricht dem, was man erwarten darf, wenn man in der Preisklasse unter 30 Euro einen Sattel erwirbt: Bis auf den Sattelkloben ist alles da. Selle Royal bietet diese mit der Bezeichnung „Anatomic Manhattan“ separat an. Sie passen dann maßgeschneidert zum Manhattan City.
Qualität & Verarbeitung
Sofort, wenn man den Manhattan City in die Hand nimmt, fällt die glatte Oberfläche, die ohne Nähte auskommt, auf. Es wirkt fast so, als sei der Sattel ein einziges Bauteil. Wir sind ihn vorsichtig mit den Fingern entlanggefahren, um Schwächen in der Verarbeitung zu entdecken: Fehlanzeige! Auf den gesamten 27 Zentimeter Länge präsentierte sich der mit 1,2 Kg überraschend schwere Sattel als perfekt versiegeltes Gesamtkunstwerk.
Wenn man leichten Druck auf den Selle Royal Manhattan City ausübt, spürt man zudem das Gel im Inneren. Es gibt nach und ist so Garant für eine weiche Polsterung. Die Zug- und Druckfedern verhindern, dass zu starke Stöße das Gel an seine Grenzen führen – zumindest in der Theorie.
Montage
Die Montage macht geübten Händen kein Problem. Der Sattel montiert sich wie die meisten anderen Modelle seiner Art auch. Tatsächlich bietet er sich sogar dafür an, jemanden, der dies noch nie gemacht hat, es aber lernen möchte, die Montage durchführen zu lassen.
Nachdem wir den Sattel solange in der Hand hatten, wollten wir unbedingt losfahren. Das erste Gleiten auf den Sattel war diesbezüglich eine positive Überraschung: Man hat ein wenig den Eindruck, man würde wie in ein Sofa sinken. Wer viele unterschiedliche Sattel im Laufe seines Lebens gefahren ist, weiß, was als nächstes kommt: Wir erwarteten das Gefühl, dass der Manhattan City unseren Rücken stützen würde. Es trat allerdings nicht ein. Umso erfreulicher war, dass trotz der fünfstündigen Fahrt zu keinem Zeitpunkt das Gefühl auftrat, die Haltung wäre schlecht. Beschwerden im Rücken spürte keiner von uns. Eine Druckbelastung übrigens auch nicht: Das Gel soll den Druck auf die menschliche Intimregion um 40 Prozent verringern. Ohne die Frage beantworten zu wollen, wie man wohl diesen Wert misst, sei versichert: Druck ist praktisch nicht zu spüren.
Zwei Dinge sind von der Probefahrt allerdings noch anzumerken: Zum einen regnete es. Auch hierbei erwies sich die Versiegelung des Sattels als absolut zuverlässig. Ein nasser Fahrradsattel gehört mit dem Manhattan City der Vergangenheit an. Zum anderen hat das Wasser allerdings einen weniger guten Effekt. Der Sattel ist so schon recht rutschig. Wenn er nass ist, hat man noch mehr den Eindruck, nach vorne zu rutschen. Wir hatten diesen Umstand bereits von mehreren Leuten im Rahmen der Vorbereitung gelesen, aber nur gelächelt. Wir raten dazu, dies nicht zu unterschätzen.
Vorteile
+ Günstig
+ Sehr guter Sitzkomfort
+ Einfache Montage
+ Erstklassige Qualität
+ Auch längere Fahrten sind ohne jede Beschwerden möglich
+ Absolut wasserdicht
Nachteile
– Kein Sattelkloben
– Etwas rutschig
Fazit: Es blieb nur die Bestnote
Die Entscheidung, welche Note der Selle Royal Manhattan City von uns erhalten sollte, brauchte keine große Diskussion: Wir vergaben gerne die fünf Punkte, da der Sattel praktisch keine Schwachpunkte aufwies. Höchstens die Rutschigkeit fiel etwas unangenehm auf, tatsächlich ist dies aber nur eine Gewöhnungsfrage. Positiv bemerkten wir hingegen, dass der Sattel, der mit „City“ die Stadt als Einsatzort schon im Namen trägt, sich eigentlich zu so viel mehr eignet. Jedes Trekkingrad mit einem Selle Royal Manhattan City ist für die nächste längere Fahrradtour ausgezeichnet gerüstet.